Die Geschichte des Minirocks
Als er vor über 50 Jahren zum ersten Mal auf den Straßen auftauchte, sorgte er für einen handfesten Skandal, heute ist er aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken: der Minirock. Abgesehen vom Bikini hat wohl kaum ein Stück Stoff die Gemüter jemals so sehr erhitzt wie dieses kurze Röckchen. Aber wer hat ihn eigentlich erfunden, den so brisanten Minirock?
Es war die britische Modedesignerin Mary Quant, der wir den Minirock zu verdanken haben. Sie schneiderte Ende der 50er Jahre die ersten Entwürfe des skandalös knappen Rockes und wurde dafür - ebenso wie die Damen, die es wagten, ihn zu tragen - von Moralaposteln und Sittenwächtern als obszön und unsittlich beschimpft. Zunächst sah es nicht so aus, als könne sich der neue Mini-Trend durchsetzen. Die Emanzipation steckte damals noch in den Kinderschuhen und junge Frauen hatten es, auch in Sachen Mode, nicht leicht, sich gegen veraltete Wertvorstellungen und konservative Elternhäuser aufzulehnen.
Der Minirock als Symbol für Freiheit und Emanzipation
Und doch gelang dem Minirock Anfang der 60er Jahre der Durchbruch und er trat seinen Siegeszug um die Welt an. Der Mini sorgte nämlich nicht nur für Beinfreiheit, sondern auch für Freiheit im Kopf und löste eine wahre Moderevolution aus. Spätestens nachdem die "Vogue" den Minirock als heißesten Modetrend vorstellte und Mode-Ikonen wie Twiggy und Brigitte Bardot regelmäßig darin zu sehen waren, war der Bann gebrochen: Der Mini begeisterte Millionen von Frauen - und natürlich mindestens ebenso viele Männer - und entwickelte sich vom unverschämt frechen Kleidungsstück zum Symbol eines neuen weiblichen Selbstbewusstseins und zum Must-have der Swinging Sixties.
Und auch heute noch ist der Minirock, dessen Saum übrigens laut Definition mindestens zehn Zentimeter oberhalb des Knies enden muss, eines der beliebtesten und weiblichsten Kleidungsstücke überhaupt. Es scheint, als hätte Modedesigner Valentino den Nagel auf dem Kopf getroffen, als er in den 60er Jahren die Prognose wagte: "Der Mini ist gekommen, um zu bleiben."